Was versteht man unter Wasserhärte?
Die Wasserhärte beschreibt die Menge an gelöstem Magnesium und Calcium im Wasser und ist ein chemischer Begriff. Wenn Regen auf die Erde fällt, nimmt das Wasser auf seinem Weg durch den Boden verschiedene Mineralien auf, wie beispielsweise Calciumcarbonat. Dies erhöht die Karbonathärte des Wassers.
Die Wasserhärte deines Trinkwassers wird maßgeblich von der Bodenbeschaffenheit in deiner Region beeinflusst und kann daher regional stark variieren. Regionen mit kalkreichen Gesteinsschichten, wie Kalkstein, führen zu hartem Wasser, während Gebiete mit Granitgestein eher weiches Wasser haben.
Verschiedene Wasserhärtegrade
Die Wasserhärte wird durch den Gehalt an Calcium- und Magnesiumsalzen im Wasser bestimmt. In Deutschland wird sie in °dH (Grad deutscher Härte) gemessen, aber es gibt auch andere Einheiten wie die französische oder amerikanische Härte. International wird oft die Angabe in mmol/l (Millimol pro Liter) verwendet, um die Werte einheitlich darzustellen.
In Deutschland sind nach dem Wasch- und Reinigungsmittelgesetz (WRMG) drei Härtegrade definiert:
Weiches Wasser hat weniger als 1,5 mmol/l oder unter 8,4 °dH.
Mittleres Wasser liegt zwischen 1,5 und 2,5 mmol/l bzw. zwischen 8,4 und 14 °dH.
Hartes Wasser hat über 2,5 mmol/l und mehr als 14 °dH.
Schon gewusst?
Je höher die gemessenen Werte, desto härter ist das Wasser. Der durchschnittliche Härtegrad des Leitungswassers in Deutschland beträgt etwa 12 °dH. Die lokalen Wasserversorger informieren darüber, wie hart das Wasser in deiner Region ist. Alternativ kann man den Härtegrad auch mit einem kostenlosen Wasserhärte-Teststreifen von BRITA ermitteln.
Verteilung der Wasserhärte
Die Gesamthärte von Wasser setzt sich aus der temporären und der permanenten Härte zusammen.
Temporäre Wasserhärte
Diese wird oft als Karbonathärte bezeichnet, da sie den Anteil an Calcium- und Magnesiumhydrogenkarbonat im Wasser beschreibt. Im deutschen Leitungswasser macht die Karbonathärte durchschnittlich 60 % der Gesamthärte aus. Bei der Erwärmung des Wassers fällt dieser Anteil in Form von Kalk aus, weshalb die temporäre Härte nur vorübergehend im Wasser gelöst ist – daher der Name. Wasser mit hoher Karbonathärte neigt zu Kalkablagerungen.
Permanente Wasserhärte
Die permanente Härte umfasst Calcium- und Magnesiumsalze, die nicht an Hydrogenkarbonat gebunden sind, und wird auch Nicht-Karbonat-Härte genannt. Diese Salze bleiben im Wasser gelöst und setzen sich bei Erwärmung nicht als Kalk ab. Hohe Konzentrationen von Calciumsulfat können jedoch zu Gipsablagerungen in Heizsystemen führen.
Hartes Wasser vs. weiches Wasser
Weiches Wasser bietet im Vergleich zu hartem Wasser einige Vorteile. Zum Trinken hat es keinerlei Nachteile – viele Menschen empfinden den Geschmack von weichem Wasser als angenehmer und beschreiben ihn oft als "sanfter". Zudem lässt sich Seife sowie Reinigungs- und Waschmittel in weichem Wasser schlechter lösen, was zu stärkerem Schäumen führt und daher geringere Mengen an Reinigungsmitteln erfordert. Das liegt daran, dass weiches Wasser weniger Mineralien enthält, die diese Stoffe binden.
Hartes Wasser sollte jedoch nicht vollständig entkalkt werden, sondern auf einen moderaten Härtegrad eingestellt bleiben. Eine vollständige Entkalkung würde dem Wasser nicht nur Mineralien, sondern auch Geschmacksstoffe entziehen, die für seinen Geschmack verantwortlich sind. Die Enthärtung kann in vielen Fällen sinnvoll sein, hängt aber stark von den individuellen Vorlieben ab. Je nach Verwendungszweck des Wassers variiert auch der ideale Härtegrad.
Vor- und Nachteile von hartem und weichem Wasser im Überblick
Hartes Wasser:
Vorteile:
Enthält viele Mineralien wie Calcium und Magnesium, die für den Körper wichtig sind.
Verleiht dem Wasser einen kräftigeren Geschmack.
Nachteile:
Kann zu Kalkablagerungen in Haushaltsgeräten und Rohrleitungen führen.
Höherer Verbrauch an Wasch- und Reinigungsmitteln, da diese schlechter schäumen.
Kann Flecken auf Glas und Geschirr hinterlassen.
Weiches Wasser:
Vorteile:
Geringes Risiko für Kalkablagerungen in Geräten und Leitungen.
Weniger Wasch- und Reinigungsmittel notwendig, da diese besser schäumen.
Viele Menschen empfinden den Geschmack als angenehmer und milder.
Nachteile:
Enthält weniger Mineralien, was den Geschmack neutraler erscheinen lässt.
Möglicherweise weniger gesundheitsfördernd, da wichtige Mineralstoffe fehlen können.
Fazit: Gibt es die ideale Wasserhärte?
Die optimale Wasserhärte hängt vom jeweiligen Verwendungszweck ab. In vielen Fällen ist ein gewisser Kalkgehalt jedoch unverzichtbar, beispielsweise damit Waschmittel vollständig aus Textilien ausgespült werden können. Ein ausgewogener Härtegrad sorgt dafür, dass Seifen gut löslich sind, ohne dass es zu übermäßigen Kalkablagerungen oder erhöhtem Verschleiß von Haushaltsgeräten kommt. Eine einfache Methode, um das Leitungswasser entsprechend anzupassen, ist der Einsatz von Wasserfiltern mit Ionenaustauschern. Diese reduzieren die Karbonathärte, ohne sie zu stark zu senken. Solche Filter können in speziellen Filterkannen verwendet oder direkt an Küchenarmaturen angeschlossen werden.
Brita Professional Wasserfilter PH-Wert Tabelle:
Hartes Wasser vs. weiches Wasser.
Härteverteilung im Wasser.